Der Monat Ramadān ist vorbei! Was nun?

06. Mai 2022 /

Das Leben eines Menschen besteht aus einer einzigen Timeline, die mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet. Auf dieser Timeline befinden sich viele einzelne Etappen und eine davon ist der gesegnete Monat Ramadān. In diesem Monat hat uns der Herr der Weltenbewohner viele Gnaden erwiesen, dazu zählt:

  • Die Hinabsendung des Qurʾāns, welcher eine Rechtleitung ist für die Gottesfürchtigen.

Allāh der Erhabene sagt (sinngemäß): „Der Monat Ramadān (ist es), in dem der Qurʾān als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung.“ [1:185]

Ferner sagt Er (sinngemäß): „Dieses Buch, an dem es keinen Zweifel gibt, ist eine Rechtleitung für die Gottesfürchtigen“ [2:2]

  • Die Einschränkung der Satāne:

Abū Huraira  berichtet, dass der Gesandte Allāhs (Allāh segne ihn und gebe ihm Heil) sagte: „Wenn die erste Nacht im Monat Ramadān kommt, werden die Satāne und widerspenstigen Dschinn in Fesseln gekettet, […] .“ [At-Tirmidhī; sahih nach Al-Albānī]

  • Das Öffnen der 8 Tore des Paradieses und das Schließen der 7 Tore der Hölle.

Abū Huraira  berichtet, dass der Gesandte Allāhs (Allāh segne ihn und gebe ihm Heil) sagte: „Wenn die erste Nacht im Monat Ramadān kommt, werden die Satāne und widerspenstigen Dschinn in Fesseln gekettet, die Tore der Hölle geschlossen, bis kein Tor davon offen bleibt, und die Tore des Paradieses geöffnet, bis kein Tor davon geschlossen bleibt, und ein Rufer ruft auf: »O Gutes Wollende, komm näher; o Böses Wollende, lass ab!« Allāh rettet viele vor dem Höllenfeuer, und das jede Nacht.“ [At-Tirmidhī; sahih nach Al-Albānī]

  • Die Vergebung der Sünden

Der Prophet (Allāh segne ihn und gebe ihm Heil) sagte: „Wer auch immer - aus dem Glauben heraus und aus der Hoffnung auf die Belohnung Allāhs – im Ramadān fastet, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben.“ [Buchārī, Muslim]

 

Der Muslim hat in dieser Etappe seines Lebens die Chance auf viel Segen von Allāh Vergebung und er hat die Chance seinen Imān wiederaufzubauen, ihn zu stärken und sich wieder aufzustellen. Die meisten Muslime verspüren zum Ende des Monats Ramadān eine Glaubensstärke, die sie vorher entweder gar nicht kannten oder vergessen hatten, weil sie in den Monaten zuvor nachlässig und deswegen schwächer waren.

Nun ist der Monat Ramadān vorbei und erfolgreich waren jene, die die Zeit nutzten, welche die Reue praktizierten und zurück zu Allāh fanden. Jetzt ist es wichtig, dass die Taten gefestigt werden und die Muslime standhaft bleiben. Das Fernbleiben von den Sünden und das Verrichten guter Taten soll Bestandteil des eigenen Lebens werden und wir bitten Allāh um Unterstützung.

Der Monat Shawwāl ist eine weitere Gnade und Chance!!!

Der Prophet (Allāh segne ihn und gebe ihm Heil) sagte: „Wer den Ramadān fastet und ihm dann sechs (weitere Tage) des Monats Shawwāl folgen lässt, für denjenigen ist es wie das Fasten des ganzen Jahres." [Muslim]

Dennoch bitten wir Allāh den Erhabenen um Akzeptanz unserer Taten, denn es ist nicht garantiert, dass Allāh unsere Taten annimmt und dabei widmen wir uns im Vorbild dem Propheten Ibrāhīm (Allāh segne ihn und gebe ihm Heil), welcher den Befehl von Allāh ausübte und Allāh darum bat seine Tat anzunehmen. Man bedenke, dass Ibrāhīm (Allāh segne ihn und gebe ihm Heil) der Freund (Khalīl) von Allāh ist und sich am gesegneten Ort befindet, sodann den Befehl direkt von Allāh bekommt die Kaʿbā, nicht irgendein Haus, sondern das Haus von Allāh aufzubauen. Vier Vorzüge und dennoch bittet er Allāh um Akzeptanz seiner Tat. Allāh der Erhabene sagt (sinngemäß): „Und (gedenkt,) als Ibrāhīm die Grundmauern des Hauses errichtete, zusammen mit Ismāʿīl, (da beteten sie): "Unser Herr, nimm (es) von uns an. Du bist ja der Allhörende und Allwissende.“ [2:127]

Liebe Diener Allāhs, niemand weiß ob seine Taten angenommen wurden. Selbst die Gefährten, welche die besten Muslime waren und unsere Vorreiter im Islam sind, hatten Furcht davor, so sagte z.B. Ibn Masʿūḍ (Möge Allāh mit ihm zufrieden sein): „Wenn ich sicher wäre, dass Allāh auch nur eine Tat angenommen hat, dann würde ich mir wünschen nicht mehr in dieser Welt zu verweilen.“

Liebe Diener Allāhs, seid standhaft! Nicht nur im Ramadān! Auch nach Ramadān sind wir Muslime und wollen die Vergebung von unserem Herrn erreichen. Allāh, der Erhabene sagt (sinngemäß): „Sag: Gewiss, mein Gebet und mein (Schlacht)opfer, mein Leben und mein Sterben gehören Allāh, dem Herrn der Weltenbewohner.“ [6:162]

Das ganze Leben gehört Allāh und so sollte unser ganzes Leben so werden, wie im Monat Ramadān. Schau mal, was Allāh der Erhabene uns anbietet. Der Prophet Muhammad (Allāh segne ihn und gebe ihm Heil) sagte: „Jede Nacht reicht Allāh Seine Hand, damit der am Tage gesündigt hat, Reue ablegt und jeden Tag reicht Allāh Seine Hand demjenigen, der in der Nacht sündigte, damit er bereut, solange bis, dass die Sonne im Westen aufgeht.“ [Muslim]

Allāh der Erhabene sagt (sinngemäß): „O die ihr glaubt, fürchtet Allāh. Und eine jede Seele schaue, was sie für morgen vorausschickt. Und fürchtet Allāh;“ [59:18]

Liebe Geschwister, wenn wir uns auf die Dauer des Monats Ramadān konzentrieren, werden die meisten Muslime sagen, dass er sehr schnell vorbeiging. Ebenso antwortet der alte Mann oder die alte Frau, wenn man sie über ihr eigenes Leben befragt. Sie werden sagen, dass es gefühlt sehr schnell ging und eh sie sich versahen, waren sie alt geworden.

Meine geehrten Geschwister, es ist eine Timeline, die enden wird und auch die Jüngeren werden schon bald nach ihrem Leben befragt werden und sagen, dass es sehr schnell vorbeiging. So nutze deine Zeit und befülle deine Timeline mit Sinnvollen und Nützlichem, damit du mit viele rechtschaffenen Taten vorausschickst und damit auf unseren Herrn der Weltenbewohner triffst. Allāh allein bitten wir um Akzeptanz unserer rechtschaffenen Taten und von Allāh kommt jeder Erfolg.